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6 Vorhersagen für 2020 im Bereich der Einsatz- und Tourenplanung

XavierBiseul
Xavier Biseul
14. Juli 2020
6 Min Lesedauer

Jeder Jahreswechsel bietet die Chance für Vorhersagen. Das Jahr 2020 wird die Reifung der auf künstlicher Intelligenz basierenden Technologien, die Blockchain und die Anfänge des 5G sehen.
 
Aber auch die Energiewende und die Erfahrungen der Mitarbeiter werden immer präsent sein.

1. Die vorausschauende Wartung wird reif

Die Phase der Einführung und Experimente ist nun vorbei und die Projekte mit künstlicher Intelligenz werden jetzt umgesetzt, so sieht es der Hype Circle vorher, die bekannte Kurve zur Anwendung neuer Technologien von Gartner.
 
Im Bereich der Einsatz- und Tourenplanung wird die künstliche Intelligenz vor allem für die vorausschauende Wartung erwartet. Also dort, wo der Return on Investment am deutlichsten sichtbar ist. Denn die Vermeidung eines Produktionssstops ist für die Industrie leicht messbar.
 
Nach einer Studie von McKinsey ermöglicht es die vorausschauende Wartung den Unternehmen, bis 2025 630 Milliarden Dollars einzusparen. Das alles wird durch die Reduktion der Wartungskosten um 10 bis 40% und die Verringerung der Anzahl der Störungen um die Hälfte erreicht. Aber auch die Verlängerung der Lebensdauer von Maschinen trägt zu diesem Effekt bei, denn die Investitionen in neue Maschinen sinkt um 3 bis 5%.
 
Im Jahr 2020 werden die Unternehmen Probleme loswerden, die sie in den ersten Projekten noch gebremst haben. In erster Linie bedeutet dass, dass Daten in ausreichender Anzahl und Qualität vorhanden sind. „Die Diversität der Maschinen und der industriellen Protokolle stellt ein Hemmnis für die Einführung in großem Stil dar,“ so ein Artikel im Journal du Net. Ein anderes Hindernis besteht in der schwierigen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Branchen und der Funktion der Informatik.

2. Die Chatbots 2.0 übernehmen das Ruder

Auch eine andere KI-Technologie erreicht ihre Reife, die Chatbots. Diese Gesprächsagenten unterstützen den Nutzer 24/7. Letzterer stellt seine Anfrage schriftlich oder mündlich über eine bestimmte Schnittstelle. Der Software-Roboter qualifiziert diese Anfrage und leitet sie an den am besten geeignetsten Techniker weiter oder trägt selbst in einem ersten Schritt zur Problemlösung bei, indem er in einer Datenbank nach Antworten sucht. Dadurch wird der Helpdesk von sich wiederholenden Aufgaben mit wenig Mehrwert entlastet.
 
Die ersten Chatbots hatten bei komplexeren Fragen oft mit Bugs zu kämpfen, was zu einer enttäuschenden oder sogar kontraproduktiven Kundenerfahrung geführt hat. Wie bei allen selbstlernenden Technologien vom Typ maschine learning oder deep learning ist die Anreicherung der Modelle entscheidend und die neue Generation virtueller Agenten ist deutlich leistungsfähiger. Der Dialog ist flüssiger, die Qualität der Antworten ist besser.
 
Assistenten, die in einem abgeschlossenen, verbundenen Bereich beherbergt werden, profitieren von immer größeren Bildschirmen der neuesten Modelle von Amazon (Echo Spot), von Google (Home Hub) oder von Facebook (Portal). Die künstliche Intelligenz kann Fotos oder Grafiken mit Legenden „pushen“, um dem Nutzer Schritt für Schritt bei der Lösung seines technischen Problems zu helfen.

3. Die großen Anfänge des 5G

2020 ist das Jahr der Anfänge des 5G. Bis zum Jahresende müssen zwischen fünf bis zehn französische Städte mit dem neuen Standard des Mobilfunks ausgestattet sein. Die 5G Betreiber versprechen einen theoretischen Durchlauf, der mehr als zehn mal höher als im 4G Netz sein soll, eine sehr geringe Lantenzzeit, Reaktionen in Millisekunden und eine Verdichtung des Netzes, die eine Vervielfachung der verbundenen Objekte ermöglicht.
 
Die Anwendungsmöglichkeiten für die Wartung sind unterschiedlich. In der Fabrik der Zukunft ermöglicht es 5G, Daten quasi in Echtzeit zu übermitteln, die von Sensoren auf den zu wartenden Geräten gesammelt werden. Die geringe Latenz versetzt eine Drohne in die Lage, bei der Inspektion eines Gebäues ode eines Gerätes reaktiver und autonomer vorzugehen.
 
Ein Techniker im Außendienst kann von unterwegs große Datenmengen an einen entfernten Techniker schicken. Dazu muss natürlich die Flotte mobiler Endgeräte ausgetauscht werden. Laut einer Studie von Gartner wird der Anteil von 5G-kompatiblen Smartphonen einen weltweiten Marktanteil von 12% erobern.

4. Die Blockchain sprengt ihre „Ketten“

Wie die KI kommt nun auch die Blockchain in die Phase industrieller Projekte. Zur Erinnerung: Die Technologie der Blockchain garantiert eine sofortige und sichere Transaktion von Daten. Für die Wartung bedeutet das, dass der komplette Zyklus eines Einsatzes und die Operationen verschiedener Akteure nachverfolgt werden können.
 
2020 wird sich Vertrauen in die neuen Systeme etablieren. SITA, Hersteller von IT-Lösungen für die Luftfahrt, kündigte kürzlich die Gründung der “MRO Blockchain Alliance” zusammen mit anderen Akteuren der Luftfahrt an. Die Abkürzung MRO steht dabei für Wartung (Maintenance), Reparatur und Überprüfung (Overhaul).
 
Diese Blockchain ermöglicht es, die Bewegungen und Wartungshistorien von Flugzeugteilen für eine große Anzahl von Akteuren nachzuverfolgen und elektronisch zu speichern. Das interessiert nicht nur Luftfahrtunternehmen, sondern auch die Hersteller von Flugzeugteilen, Logistiker und Wartungsdienstleister.

5. Die nachhaltige Entwicklung wird (endlich) ernst genommen

Laut den Experten von GIEC bleiben uns noch zehn Jahre, um unseren ökologischen Fußabdruck ganz langsam zu verringern, wen wir die Erderwärmung bei 1,5° halten wollen. Die Einsatz- und Tourenplanung kann bei dieser einzigartigen Herausforderung der Menschheit nicht am Spielrand stehen.
 
Software zur Einsatz- und Tourenplanung der letzten Generation ermöglicht es, durch die Digitalisierung große Papiermengen einzusparen und die von den Technikern zurückgelegten Kilometer zu reduzieren, in dem die Touren optimiert werden. Seit dem 1. Januar 2020 setzt der Gesetzgeber ebenfalls Anreize für Wartungsdienstleister, um ihre Fahrzeugflotten auf elektrische Modelle umzustellen.

6. Die Kundenzufriedenheit erfolgt über die Zufriedenheit der Mitarbeiter

„2020 werden die Unternehmen eine entscheidende Regel befolgen müssen, um ihre Kunden zufriedenzustellen: die Erwartungen ihrer Mitarbeiter erfüllen,“ schätzt Ryan Lester, Senior Director, Customer Engagement Technlogies von LogMeln in einer Zeitung.
 
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Kundenzufriedenheit tatsächlich direkt von der Erfahrung der Mitarbeiter abhängt. Nach dem Prinzip der Symmetrie der Aufmerksamkeit, wie es die Académie du Service formuliert hat, muss ein Arbeitgeber einem Mitarbeiter ebenso viel Aufmerksamkeit schenken, wie letzterer den Kunden zukommen lassen soll.
 
Die Verbesserung des Wohlbefindens auf der Arbeit, Berücksichtigung von Übermittlungen aus dem Außendienst, Ausstattung mit leistungsstarken Geräten … Die Dienstleister müssen in diesem Jahr einige Initiativen auf diesem Gebiet starten. Die Auswirkung dieser Investition auf den ROI kann direkt gemessen werden. Abgesehen von der Kundenzufriedenheit, verstärkt jede Aktion dieses Typs das Engagement des Technikers für sein Unternehmen, verringert Wechselkosten und Absenzen. So werden Soziales und Geschäftliches optimal verbunden.